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Posts Tagged ‘Umzug’

Hellau! Oder: der Kampf um die Kamellen…

Monday, February 15th, 2010

Ich war gestern in Oberursel und habe den Karnevalsumzug am Marktplatz angeschaut.  Eigentlich war es ein schöner Umzug – trotz dem Schneewetter.  Aber über einige “Mitzuschauer” – bzw. Kamellenfänger – konnte ich mich nur aufregen.

Ich stand in der zweiten Reihe und meine Tochter war in der ersten Reihe.  Auch sie hat einiges erleben müssen!

Oberursel Karnevalsumzug 2010

Oberursel Karnevalsumzug 2010 am Marktplatz

Nun möchten wir unseren Mitbürgern eine offene und ehrliche Meinung über ihr Verhalten geben:

Frau A: jeder nimmt mal eine Tasche mit zum Karnevalsumzug.  Schließlich müssen die Kamellen irgendwo verstaut werden.  Aber wenn es unbedingt eine Designertasche sein muss, dann bitte nicht so einen harten Stoff.  Das tut richtig weh, wenn Sie so tanzfreudig damit herumschwingen.

Herr B: “darf ich bitte vorbei” sagt man nur, wenn man die Straße überqueren möchte, nicht wenn man sich vordrängen will.

Frau A: auch wenn Herr B unverschämt ist, ist das kein Grund seine Kinder zur Seite zu schubsen damit Sie besser an die Bonbons drankommen.

Frau C: ich muss Sie loben, dass Sie Herr B die Meinung gesagt haben!

Herr D: ich bin ein gemäßigter Fänger.  Ich bin eigentlich nicht hier wegen der Kamellen, und auf dem Boden krabbeln tue ich erst recht nicht.  Aber wenn schon einmal etwas in meine Richtung fliegt dann fange ich es natürlich.  Nur weil Sie 30cm Größer sind als ich, gibt das Ihnen kein Recht mir dann die Sachen gewaltsam aus der Hand zu nehmen.

Frau A: es sind nicht nur Ihre Kinder hier.  Nur weil jemand direkt an die Kinder etwas verteilt, und nicht wirft, ist das kein Grund ihn direkt anzusprechen und Ihre Kinder vor zu schicken.  Lassen Sie ihn die Reihe durchlaufen, damit jedes Kind drankommt.

Frau E: Es ist doch sehr praktisch, wenn die Kamellen in meiner Kapuze landen, nicht wahr?  Eigentlich will ich keine großen Ansprüche daran erheben, aber ich finde es trotzdem nicht richtig, dass Sie in meine Klamotten hinein greifen um Sie wieder heraus zu bekommen.

Herr F: OK, ich gebe es zu, einmal war ich doch relativ nah am Boden und dabei ist mir etwas aus der Hand gefallen.  Das war nicht für Sie bestimmt!

Frau A: Ja, Sie haben uns wirklich genervt.  Eigentlich grüßt man die Umzugswägen und hofft, dass vielleicht etwas gutes abgeworfen wird.  Man geht nicht zu fast jedem Wagen mit ausgestreckten Händen und bettelt um eine Gabe.

Aber, Frau A, nicht nur wir haben uns gefreut, als Sie dann statt mit den bloßen Händen mit einem Hut betteln gingen und zur Belohnung eine Konfetti-Bombe als Antwort bekamen.

Auf diese spontane und clevere Idee des Karnevalsvereins – egal welcher das nochmal war – sage ich auch mal ein donnerndes “Hellau!”



Fasnet ist nicht gleich Karneval

Thursday, February 19th, 2009

Heute möchte ich mich mit dem Karneval befassen der in Köln, Düsseldorf, Mainz und so weiter gefeiert wird. Ich persönlich habe Büttenreden bis vor einiger Zeit nur im Fernsehen gesehen und fand das immer sehr lustig. Dies hatte jedoch nicht so viel mit der Fasnet zu tun wie ich es kannte bzw. kenne.

In den verschiedenen Städten ist der Hintergrund des Karnevals sehr unterschiedlich. So soll in Köln ähnlich wie in der alemannischen Fasnet der Winter ausgetrieben werden. Allerdings gibt es hier die Sitzungen in denen Musik gemacht wird, die Politik, Stars und das Weltgeschehen durch den Kakao gezogen wird. Auch die Umzüge an sich gestalten sich etwas anders. Durch den ganzen Zug zieht sich ein Motto das jedes Jahr neu beschlossen wird. In Düsseldorf und Mainz ist dies relativ ähnlich, wobei der Hintergrund des Karnevals ein anderer ist. In Mainz war es im 16. Jahrhundert ein unorganisiertes Volksfest bei dem Essen und Trinken und Tanzen im Vordergrund stand. Die Leute haben sich verkleidet und im Schutze dieser Maskerade wurden teilweise derbe Spässe gemacht. In Düsseldorf wurde schon im Mittelalter Karneval gefeiert wobei hier der Hintergrund nicht ganz ersichtlich ist.

Heute wird  in lustigen Verkleidungen fröhlich gefeiert und die meisten Menschen denken nicht mehr an die alten Traditionen. Die Industrie verdient an den Kostümen und die Gastronomie hofft auf ein paar Umsatzreiche Tage.



 

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